Jubiläumskonzert „50 Jahre Philharmonischer Chor Fürstenfeld“

Nach neun sehr erfolgreichen PhilChor-Musicals mit dem Titel „Afrika“, einer gelungenen und nicht nur von der Presse gelobten Aufführung von Haydns „Schöpfung“ am 24. Mai, einer bewegenden „Krönungsmesse“ von Mozart in der Klosterkirche Fürstenfeld am 27. Juli, stellte das Jubiläumskonzert am 25. Oktober den krönenden Abschluss unseres Jubiläumsjahres anlässlich des 50.-jährigen Bestehens des Philharmonischen Chores dar.
Der Chor präsentierte sich hier unter der Leitung von Andreas Obermayer mit einem Querschnitt nicht nur aus fünf Jahrzehnten Chorgeschichte, sondern auch aus verschiedenen Genres der Musik, von E- bis U- Musik. Dabei wurden alle drei Standbeine des Chores, Oratorien, Opern und auch die Faschingskonzerte bzw. Philchor-Musicals durch entsprechende Beispiele aus unserem Repertoire gewürdigt.
Die Zuschauer im ausverkauften Stadtsaal des Veranstaltungsforums Fürstenfeld durften sich auf Ausschnitte aus Haydns „Schöpfung“ oder Verdis „Requiem“ ebenso freuen, wie über „Va pensierò“ aus Verdis Nabucco oder dem Finale aus „Der Fledermaus“ v. J. Strauß, um nur Beispiele zu nennen.
Nach der Pause zeigte der Chor sich auch in Interpretationen von Pop-Songs, die gerade in den letzten Jahren in den sogenannten „Cross-over-Konzerten“ (A British Summer Night“ oder „An American Summer Night“) das Repertoire des Chores erweiterten.
Aus dem letztjährigen Philchor-Musical „Afrika“ war schließlich das Klein-Ensemble des Musicals mit „Das Zepter ist weg“ (You’re the one that I want) zu hören – natürlich in den entsprechenden Tierkostümen.
Ein besonderes Highlight des Abends war bestimmt die Uraufführung von Enjott Schneiders „Der dunkle Spiegel“. Der bekannte Komponist für Filmmusik hatte dieses Werk speziell für das Jubiläumskonzert des Chores komponiert. Auch wenn diese zeitgenössische Musik den Chor bei der Einstudierung vor gewisse Herausforderungen stellte, der Applaus für den anwesenden Komponisten war diesem sicher.
Eine so breite Auswahl von Chorwerken forderte nicht nur vom Chor und dem musikalischen Leiter Andreas Obermayer besondere Anstrengungen. Gottlob stand uns das seit der Gründung des Chores vor 50 Jahren verbundene Akademische Sinfonieorchester München mit ihrer Dirigentin Carolin Nordmeyer zur Seite. Eine wunderbare Verbindung, die uns immer wieder gemeinsam besondere Highlights beschert.
Das harmonisch agierende Solistenquartett mit Florentine Schumacher (Sopran), Eva Summerer (Mezzosopran), Nikolaus Pfannkuch (Tenor) und Manuel Kundinger (Bariton) ergänzten die Chorstücke in wunderbarer Weise, wobei an diesem Abend vor allem Florentine Schumacher nicht nur in der Rolle der „Adina“ im „Liebestrank“ von Donizetti glänzte
Ein ganz besonderes Highlight aber war die Conference von Daniel Große Boymann. Der erfolgreiche Schauspieler, Pianist und Autor ist nicht nur der Sohn unseres langjährigen Dirigenten Heinz Große Boymann sondern war selbst zeitweise vor Jahren Mitglied des Chores. Wie er in seiner Conference sagte, ist er quasi mit dem Chor groß geworden. Das war in seinen empathischen Worten deutlich zu hören. Ausgesprochen eloquent und stellenweise recht humorvoll verband er die einzelnen Darbietungen mit Erzählungen und Anekdoten aus der Chorgeschichte. Dabei wurden auch die beiden Chorgründer, Günter Mayr und Heinz Große Boymann entsprechenden gewürdigt und schließlich auch auf der Bühne mit einem Blumenstrauß und langanhaltendem Beifall gewürdigt. Schließlich übernahm er selbst eine Partie in der Fledermaus und brillierte er über die Maßen mit seiner umgetexteten „Telefonbuch-Polka“, in der er die Geschichte der Faschingskonzerte und ihrer Protagonisten Revue passieren ließ. Frenetischer Beifall war sein verdienter Lohn.
Nach knapp drei Stunden Konzert und mehreren „Vorhängen“ beschloss die Zugabe der „Bohemian Rhapsody“ von Queen das einzigartige Konzert.
Bei der anschließenden Jubiläumsfeier im Säulensaal des Veranstaltungsforums schwelgte man, unterstützt durch eine Bildershow aus vielen Chorereignissen, ausführlich in Erinnerungen. Das gelungene Konzert hatte alle in Höchststimmung versetzt und so endete der Abend erst in den frühen Morgenstunden.